Jetzt für die Nerds: Wie sieht dein Prozess aus?
Von richtigen Analog-Hardlinern würde ich für vieles in meinem Workflow wahrscheinlich gesteinigt werden, aber dagegen kann ich wohl nichts tun und das ist mir ehrlich gesagt auch relativ egal. So auch, wenn mir jemand sagt, dass ich kein Analogfotograf wäre, weil ich noch nie in einer Dunkelkammer war, noch nie meinen eigenen Film selbst entwickelt, oder eigene Abzüge angefertigt hätte. Na und?

Meine Kameras: 
35mm SLR: Canon AE-1 - Objektive: Canon 28mm f.2.8 & 50mm f.1.8
(Meine erste Analogkamera, komplett selber einstellbar, wunderschön. Ich habe die AE-1 bei eBay gekauft und auch wenn ich ganz am Anfang die Lightseals austauschen musste, weil immer ungewollt Licht durch die Ritzen der Rückklappe eingefallen ist, Liebe ich die Kamera. Die AE-1 benutze ich mittlerweile Hauptsächlich für Portraits und geplante Projekte, nicht für Partys etc.) 
Point n' Shoot I: Yashica j-mini super
Wie das Schicksal manchmal so spielt, habe ich diese kleine vollautomatik Pn'S kurz nach meinen Analog-Anfängen in der Wohnung meiner damals kürzlich verstorbenen Oma gefunden. Und es war ein Film drin. Was war drauf? Fotos von mir als Baby. Ja, hat schon was schicksalhaftes, auch, wenn ich eigentlich überhaupt nicht an sowas glaube. Die Yashica kommt überall mit mir mit, sie ist meine Party- und Urlaubsknipse.
Point n' Shoot II: Canon AF35m
Ja, der Canon Fanboy wollte zu der SLR auch noch eine Pn'S, auch, damit ich nicht überall meine geliebte Yashica mitschleppen muss (Vor allem weil Partys kein Ort für Wertvolle Dinge sind). Außerdem ist die Kamera einfach verdammt sexy und dazu DIE ERSTE Kamera auf der Welt, die Autofokus hatte. Leider benutze ich sie nicht besonders oft, vor Allem weil "der Erste zu sein" leider nicht mit "der Beste zu sein" einhergeht. Der Autofokus macht seine Arbeit leider nur in 50% der Fälle richtig (Man kann nicht manuell fokussieren), und die Kamera ist wirklich laut.

Entwicklung:
Ich gebe meine Filme an ein örtliches Labor meines Vertrauens. Das würde ich jedem wirklich ausdrücklich empfehlen. Erstens hilft das, die kleinen, mit Leidenschaft geführten Unternehmen am Leben zu erhalten und Zweitens kann man sich sicher sein, dass ein Mensch hinter der Entwicklung gesteckt hat, der was von seinem Fach versteht. (Anders als bei den Alternativen von Cewe etc., dort habe ich schon mehrmals Haare, Fingerabdrücke o.ä. auf meinen Negativen gefunden.) Klar wird ein Labor immer ein wenig teurer sein, als der nächste Budni, aber meiner Meinung nach ist es das auf jeden Fall Wert.

Scannen:
SCANNEN?! Ja. Was ich mache wird unter dem Begriff "hybride Fotografie" zusammengefasst. Schon wieder Steine. Ich nehme analog auf und scanne die entwickelten Negative dann hochauflösend digital ein, um sie ggfs. bearbeiten (Lightroom) und wie auf dieser Website oder meinem Instagram digital verwerten zu können. Ich nehme die Fotos ja nicht nur für mich auf, sondern damit sich hoffentlich auch andere daran erfreuen können.
Mein Scanner ist ein Epson v600 Perfection. Als Software benutze ich Epson Scan.
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